Geboren 1975 in Berlin, kam ich recht früh mit der Natur meiner Umgebung am Stadtrand in Kontakt. Schnell entwickelte sich eine enge Verbundenheit insbesondere mit der Insektenwelt. Ich staunte über bunte Schmetterlinge, schillernde Rosenkäfer, Wiesen voll zirpender Heuschrecken und bizarr anmutende Raupen, die des öfteren auch bis zum fertigen Falter aufgezogen wurden, um die faszinierende Entwicklung miterleben zu können.
Mit meiner ersten Spiegelreflexkamera, ungefähr im Alter von sechzehn Jahren, begann ich die Insektenwelt auch fotografisch festzuhalten. Stolz war ich auf diese Aufnahmen ohne Frage, auch wenn sie rückblickend betrachtet kaum mehr als dokumentarische Knipsereien waren.
Erst mit dem Umstieg auf das digitale System Ende 2008 begann eine anhaltende, noch intensivere Beschäftigung mit der Fotografie und der Bildbearbeitung, die mittlerweile einen großen Teil meiner Freizeit beanspruchen. Das Ergebnis sind nunmehr - aus meiner Sicht - vorzeigbare Aufnahmen, die ich auf dieser Homepage präsentiere.
Die Aufnahmen entstehen teilweise in der unmittelbaren Umgebung meines Wohnortes, die einfach und schnell mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Weitestgehend verzichte ich in meiner näheren Umgebung auf die Benutzung des Autos, um zu den Aufnahmeorten zu gelangen. Nach meiner Meinung sollte gerade auch die Naturfotografie die verbliebene Natur nicht beeinträchtigen.
Sehr viele weitere Bilder mache ich darüber hinaus im Urlaub, auch dort aber möglichst umweltverträglich, also ohne Fernreisen oder Flieger.
Für die Bilder unter diesem Text geht ein herzlicher Dank an Johanna Abert und Gregor Faller, die mich fotografierten, wo ich mich während der Aufnahmen meist aufhalte: bodennah und mittendrin.
Philosophie
Meine Bilder sollen nicht primär dokumentarischen, sondern in erster Linie ästhetischen Ansprüchen genügen. Ich möchte mit ihnen dennoch ein - zwar idealisiertes - aber weitgehend
zutreffendes Abbild der Natur zeigen. Daher versuche ich möglichst auf das komplette Umgestalten des Aufnahmeortes zu verzichten und bei Insektenaufnahmen auch den vorgefundenen Ansitz nicht zu
verändern. Das schließt jedoch nicht aus, dass durchaus störende Elemente wie kreuzende Halme, Blätter oder Zweige und dergleichen, soweit möglich, aus dem Bildfeld entfernt werden. Dies erfolgt
in den meisten Fällen und wann immer möglich durch vorsichtiges Wegbiegen von Pflanzenteilen, ohne dass lebende Pflanzen geschädigt werden.
Es kann sein, dass der eine oder andere Besucher über verschiedene Bilder verwundert ist, die Schmetterlinge nicht ausschließlich auf einer Blüte sitzend zeigen, sondern am Boden, auf Steinen oder Baumrinde. Willkommen in der Realität! Auch wenn man beim Anblick einiger Fotoforen einen anderen Eindruck erlangen könnte - es gibt nun einmal Arten, die fast nie an Blüten zu sehen sind. Und diese werden dann von mir auch nicht auf Blümchen drapiert präsentiert, sondern so, wie es ihrem tatsächlichen Verhalten entspricht, am Boden, auf Steinen oder an Baumrinde.
Technik - light
Ich begann mit dem Minolta Spiegelreflex-System, von der 3xi über die 5xi zur 700si, ergänzt durch eine gebrauchte 9000 AF.
Derzeit kommen die letzten Sony-Vollformat-Modelle mit A-Bajonett zum Einsatz (a99 und a99II), etwas seltener die a77II als APS-C-Kamera. Solange die Kameras funktionieren, bleibe ich dabei. Neue Modelle für mein Bajonett kommen nicht mehr nach, aktuelle Objektive ebenfalls nicht. Einige Jahre werden die vorhandenen wohl noch ausreichen. Was danach ist, wird sich zeigen.
Anfangs benutzte ich Nahlinsen am Standard-Zoom, leistete mir bald darauf aber aus Qualitätsgründen mein erstes Makroobjektiv. Mittlerweile ist der Objektivbestand um einiges umfangreicher, wenn gleich auch einige Objektive nur selten im Gebrauch sind. Zur Zeit sind das 2,8/180mm Makro von Sigma, das Sony STF 2,8/135mm und das Zeiss Sonnar 1,8/135mm meine "immerdrauf"-Linsen. Auch einige ältere lichtstarke Minolta-Festbrennweiten verwende ich noch immer gern.
Fokussiert wird beinahe ausschließlich manuell, weil ich ohnehin überwiegend statische Motive fotografiere und den genauen Fokusbereich auf diese Weise besser steuern kann.
Meist verwende ich Stative oder am Boden auch einen Bohnensack. Freihandaufnahmen sind klar in der Minderheit.
Die derzeit verwendete Technik mit Zubehör in fast komplett ist hier aufgelistet.
Die Bildbearbeitung erfolgt überwiegend mit Photoshop Elements und Lightroom und beschränkt sich in der Regel auf Optimierung von Belichtung, Tonwerten, Farbe, Kontrast und im Bedarfsfalle das Entrauschen des Hintergrundes und Stempeln von Sensorflecken. Stärkere Eingriffe (Stempeln von bildbestimmenden Elementen, Weichzeichnen des Hintergrundes, Montagen usw.) praktiziere ich nicht. Das, was auf den Bildern zu sehen ist, ist ausschließlich mit fotografischen Mitteln entstanden und nicht durch die Bildbearbeitung hinzugefügt, entfernt, verändert oder verfälscht. Auf Fokus-Stacking verzichte ich fast immer, weil mir der nachträgliche Bearbeitungsaufwand zu hoch ist. Wie das mit den soften Vorder- und Hintergründen auch ohne exzessive Bildbearbeitung fünktioniert, habe ich bebildert und etwas ausführlicher hier beschreiben. Der Rest ist dann nur noch Geduld und Glück mit dem Licht...
Marcus Rimpel, Stand: September 2023