Tach zusammen! Es gab hier eine längere Pause. Aus Gründen. Ich war nich da, hab Weltanschauung betrieben. Im Norden. Heute gibt´s mal in komprimierter Form einen Überblick über gut drei Wochen bestes Wetter mit motivierten Stechinsekten und Licht ohne Ende. Ist da so, im Sommer im Norden. Der Plan war an sich gar nicht so kompliziert: Statt in die mir im letzten Jahr zu vollen Alpen wollte ich nach Abisko in Schweden fahren, dort einige mir unbekannte Schmetterlinge und Orchideen fotografieren, vielleicht nebenbei die Landschaft genießen, etwas wandern und auf Hin- und Rückweg bei den Apollos auf schwedischem Festland und den Aland-Inseln vorbeischauen. Hat nicht geklappt. Also nicht vollständig.
Ich bin auf der Hintour planmäßig bei Gelbringfaltern, Festlandapollos und Orchideen der schwedischen Ostküste gewesen und hab paar Fotos gemacht. Denn ging´s weiter nach Östersund, das Schwarze Kohlröschen besuchen und ab dort mit einigen Zwischenstopps, weil weit, bis nach Abisko. Irgendwo zwischen Arvidsjaur und Jokkmokk tauchten dann die ersten Rentiere auf der Straße auf. Abends lief eins wild prustend, schnaufend und niesend bei mir am Zelt vorbei. Das hab ich dann mal fotografiert - hier einige Bilder von der Hinfahrt:
Nach fünf Tagen kam ich am frühen Nachmittag in Abisko an, das Thermometer zeigte 28° C, die Sonne stand noch immer ziemlich senkrecht und die Stechfliegen flogen in beeindruckender Artenzahl und Fülle um das Auto und später auch um mich herum. Und stachen natürlich auch. Gut. Hab ich mir erstmal den Ort - ähm - die Stadt angeschaut. Ging recht schnell, war übersichtlich. Dann hab ich die Umgebung nach Schmetterlingen abgesucht. Nicht so erfolgreich. Die paar, die ich sah, schossen wie bekloppt durch die Gegend. Keine Chance auf Bilder. Hab ich gedacht, schlau wie ich bin, schau ich eben abends mal nach und brach gegen 21:00 Uhr zur Wanderung auf den örtlichen Hausberg Njulla auf. Erfreulich waren die nun, trotz weiterhin scheinender Sonne, fehlenden Stechfliegen. Weniger erfreulich waren die Mückenschwärme, die nachts die Stechfliegen vertraten. Noch weniger erfreulich war, dass kein einziger Schmetterling zu finden war. Dafür hab ich einige Orchideen gefunden. Nachts um zwei war das Licht dann auch ganz angenehm. Einige Goldregenpfeifer flogen immer neben mir her, zwei Elche schauten verdutzt aus den Fjellbirken und ich war, leicht müde, gegen vier wieder am Auto. Suchte mir einen Platz für´s Zelt und musste recht schnell feststellen, dass hohe Temperaturen + Sonne + Zelt irgendwie eine wenig sinnvolle Kombination sind, wenn man versucht zu schlafen. Draußen war´s blöderweise aber nun auch nicht auszuhalten - die Rüsseltiere warteten schon am Zelteingang.
Licht gab´s die letzten Wochen zur Genüge - Schlaf eher nicht. Auf Gotland war´s schon fast erholsam, da ging die Sonne erst kurz vor vier auf und die Nächte hatten tatsächlich so einen Anflug von Dunkelheit, so dass ich ganz gut schlafen konnte. Im Norden war´s schwieriger, wenn einem die Sonne nachts um zwei durch die Zeltwand ins Gesicht schien. Jedenfalls habe ich, wann immer ich das hinbekam, Apollos auch zum Sonnenaufgang fotografiert. Kann man ja in den Alpen eher selten, weil die Berge immer im Weg sind. Zwei Mal hatte ich tatsächlich Pech, dass zum Sonnenaufgang dünne Schleierwolken aufzogen und mir die Farben verdarben. Weiß man aber erst hinterher, wann Ausschlafen sinnvoller gewesen wäre. Ich hab mal einige Bilder von Gotland-Apollos, die ich unbedingt bearbeitet sehen wollte, für den heutigen Blog fertig gemacht. Fortsetzung folgt...
Das Schwarze Kohlröschen wächst in Mittelschweden wohl nur noch an wenigen Stellen. Einen Standort hatte ich mir als Zwischenstopp herausgesucht und fand die Pflanzen prächtig in Blüte stehend. Das Gemüse rundum hielt sich erfreulich im Rahmen, da die Wiese gemäht wurde. Wetter hat, wie fast immer, auch gepasst und da der Standort von Fichten umgeben ist, war es nicht so wild, dass ich verschlafen hatte und erst gegen vier wach wurde. Gab dann noch immer annehmbares Licht am Vormittag.
Okay, weiß schon, schwarz eher nicht. Eher so dunkelbraun-blau. Egal.
Ende Juni hat man an der schwedischen Ostküste an sich schon fast eine Garantie, die Großen Eisvögel zumindest mal zu sehen. Den ersten sah ich dann auch gleich am ersten Tag auf einer Raststätte, hoch oben in den Baumkronen herumflatternd. Am Abend bei einer Radtour auf der Suche nach Gelbringfaltern saß dann der hier auf dem Weg. Licht war trotz Abend noch immer schwierig und zickig war er ohne Ende. Bei zu starker Annäherung verschwand er immer für eine Viertelstunde in zehn Meter Höhe auf einer Fichte. Und jedes Mal, wenn ich begann, mein Zeug wieder zusammenzupacken, segelte er wieder herunter, drehte ein, zwei Runden um mich herum und landete wieder am Boden. Immer in der Sonne und immer mit offenen Flügeln. Für die Unterseite musste ich daher etwas tricksen und lockte ihn mit ähm - Dung nenn ich das mal freundlich umschrieben - an den Zweig. Da saß er aber nur sehr kurz und das Sonnenlicht am Ast ist ziemlich grell. Am Morgen war er leider nicht mehr am Boden zu sehen und weitere Falter fand ich nicht. Aber da ich den letzten vor knapp 25 Jahren zu Gesicht bekam, hat es mich natürlich gefreut, sogar einige Bilder zu haben.
Die Baumweißlinge hingegen waren recht zahlreich und geduldig unterwegs. Und natürlich auch immer dort, wo die Apollos flogen, das alte Spiel: Nicht alles, was groß und weiß ist, ist auch ein Apollo.
War ganz hübsch, was da so rumstand. Die Gymnadenien sollten G. conopsea, vielleicht auch G. borealis sein, die gelben sind Stroh-Weißzüngel - je nach Autor eine Unterart der Weißen Höswurz (Pseudorchis albida straminea) oder eine eigene Art (Pseudorchis straminea). Platanthera oligantha hab ich nicht gefunden, allerdings war meine Bereitschaft, den Hang durch Gebüsch und Mückenschwärme mehrfach hochzukraxeln auch nicht gar so stark ausgeprägt. Bei einem dieser Versuche hab ich aber zumindest eine hübsche Gruppe mit Korallenwurzen finden können, die aber schon weitgehend verblüht waren. Hübsch waren die nächtlichen Farben - entweder mit einem sonnenbeschienenen Hang im Hintergrund oder dem bläulichen Schatten des Berges auf der anderen Seite. Standen zumindest einige der Pflanzen so günstig, dass ich diese Farben auch im Bild unterbringen konnte. In Teil zwei gibt´s dann noch paar Fingerwurze, Kleine Zweiblätter und vielleicht die Korallenwurz.
Schon wieder. Aber ich dachte, da jetzt schon drei Blogeinträge ohne Apollos dabei waren, könnte ich mal wieder einen riskieren. Also ohne das geneigte Publikum zu sehr zu ermüden, meine ich. Diese hübsch bunten Sonnenaufgangsfarben haben´s mir ja irgendwie angetan. Und wenn dann zufällig auch noch ein Apollo vor diesen hübsch bunten Sonnenaufgangsfarben herumlungert, führt das in der Mehrzahl der Fälle dazu, das Apollobilder erst auf der Speicherkarte und danach im Blog landen. Kann man nix machen.
Heute wie angekündigt Teil zwei der Orchideen aus Abisko. Kleine Zweiblätter, Korallenwurze und eine der vielen Grünen Hohlzungen, die etwas günstiger stand und auch nicht gar so mickrig war, wie der Rest. Die Fingerwurze sollten Dactylorhiza maculata var. kolaensis sein. Die standen direkt an einem Bohlenweg, den ich leider nicht in jedem Fall aus dem Bild hätte heraushalten können. Daher gibt´s teilweise nur Detailaufnahmen.
Ja, ich mein die da oben: Kaisermäntel. Die sind echt zickig bei der Paarung. Extrem nervös und bei der kleinsten falschen oder zu schnellen Bewegung bzw. bei auch nur annähernd passender Annäherung auf Fotoentfernung fliegen die im Doppelpack einige Dutzend Meter weiter. Und landen dann bevorzugt in irgendeiner unerreichbaren Baumkrone. Hab ich an der Drôme erlebt, in der Umgebung vom Mt. Ventoux, im Schwarzwald und auch in Mittelschweden in den Vorjahren. Das Ergebnis war, dass ich jeweils keine Bilder der Paarungen hatte. Dieses Jahr war das auch nicht anders. Also im Prinzip. Der Unterschied war, es gab unfassbar viele Kaisermäntel auf Gotland und damit eben auch etwa zehn Gelegenheiten, die fehlenden Bilder nachzuholen. Und es hat geklappt. Zwar sind mir auch etliche wieder entschwebt, aber einige Versuche waren tatsächlich erfolgreich. Meckern ließe sich nun noch über das zu grelle Licht - wenn es dafür eine realisierbare Abhilfe gäbe. Gibt es aber nicht, Abschatten ist illusorisch und zu weniger grellen Zeiten paaren die sich nicht. Daher kann ich mich nur erfreut äußern, über die suboptimalen Ergebnisse.
Und was anderes: Irgendwie vermisse ich Lappland. Wird mir jetzt, beim mückenfreien Bilderbearbeiten bewusst. Vor zwei Wochen war ich der festen Überzeugung, Lappland und ich würden keine Freunde mehr. Momentan glaube ich das nicht mehr. Kann gut sein, dass ich noch mal hinfahre. Mit mückentechnisch besserer Vorbereitung vielleicht. Mal sehen.
Heute muss ich etwas weiter ausholen, da ich vermute, dass mit dem Blogtitel kaum jemand etwas anfangen kann.
Neben einigen hundert Apollo-Unterarten, ob jeweils berechtigt oder nicht, lasse ich mal unbeantwortet, wurden mindestens ebenso viele Varieetäten/Formen beschrieben, die gelegentlich in bestimmten Gegenden oder bei bestimmten klimatischen Bedingungen innerhalb einer Unterart bei einzelnen Tieren auftreten und die sich hauptsächlich auf besondere Färbungen der Falter beziehen. Nicht alle davon sind wirklich bemerkenswert, aber einige sehr hübsche Färbungen gibt es denn schon.
Von Gotland ist eine recht spektakuläre Form mit starker Rotfleckung beschrieben worden. Besonders bei den Weibchen nehmen die zusammenlaufenden roten Flecken große Teile des Hinterflügels ein. Die Form tritt zwar gelegentlich bei Einzelexemplaren auf, ist aber wohl nicht in jedem Jahr zu sehen und die Masse der Falter trägt naturgemäß die "normale" Zeichnung. Beschrieben wurde diese Form zuerst unter dem Namen "wiskotti", einige Jahre später nochmals unter dem Namen "dilata", wobei sich allgemein eher der erste Name durchgesetzt hat.
Ich hab natürlich alle Apollos, die auf Gotland zu sehen waren, auch im Hinblick auf diese stark rotgefleckte Form angeschaut. Gefunden hab ich "nur" die normalen Falter. Bis zum letzten Abend, da saß ein Männchen an der Schwalbenwurz, als ich nach Faltern für den nächsten Morgen suchte, das sah unterseits doch schon etwas stärker gefleckt aus. Scheint tatsächlich so, als wäre das die Form dilata/wiskotti, auch wenn die Fleckung oberseits nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei den Weibchen, von denen ich bislang Bilder fand. Mich freut´s, dass ich fündig wurde, was in Anbetracht bestimmt einiger hundert Falter, die ich in der Woche sah sicher nicht selbstverständlich ist.
Ich hab hier mal alle Aufnahmen zusammengefasst (auch die schon gezeigten). Die Schreckhaltung, bei der die Flügel so weit abgespreizt werden, dass alle Flecken zu sehen sind, zeigte das Männchen leider nur zum Teil. Lag daran, dass es schlicht zu warm war. Kurz vor vier schon (bzw. noch) 22°C. Die Schreckhaltung wird eher bei niedrigen Temperaturen bei Störung der Falter (Annhäherung, Bewegung in der Nähe des Sitzplatzes oder Bewegung des Ansitzes) zur Abwehr möglicher Freßfeinde gezeigt. Ist es warm genug, versuchen die Tiere vorrangig durch Flucht ihren Feinden zu entkommen.
So viele hab ich noch nie gesehen - Schwalbenschwanzraupen. Auf Gotland und danach auch nochmal an der Küste am Festland. Falter leider nur drei während der Reise und auch nicht gescheit fotografieren können, aber die Raupen, das war schon was. Die frühen Larvenstadien hab ich nun auch mal fotografiert, sehen Anfangs aus wie Vogelkacke und ist wohl auch so beabsichtigt. Irgendwann wurden mir die Standard-Bilder zu langweilig und ich hab auf´s Weitwinkel gewechselt. Dank Achromat stießen die Raupen dann fast an der Frontlinse an und mit dem Licht im Hintergrund war´s tagsüber etwas schwierig, aber ich find´s ganz erfrischend.
So, weil sie gerade fertig sind: Einige Bilder der schwedischen Ostseeküstenapollos ohne viel Text. Die letzten drei Bilder sind von Mitte Juli, die restlichen Bilder von Ende Juni. Nach den Fundmeldungen dieses Jahres flogen die dort schon ab Mitte Juni, so dass ich wohl einiges Glück hatte mit dem Zustand der Falter. Das Auffinden der ruhenden Tiere wäre mir wohl nicht ohne weiteres gelungen. Ich hab am ersten Abend einfach mal zwei Stunden am Straßenrand gestanden und gewartet, bis sie sich endlich hinsetzten. Auch danach flogen sie immer mal kurz auf und einige Meter weiter, bis sie keine Lust mehr hatten (oder ihnen der Sitzplatz endlich vollständig zusagte). Jedenfalls zahlte sich die Geduld aus und ich musste morgens nicht lange suchen.
Sorry, ist gerade etwas eintönig hier, aber ich hab gerade die Apollos beim Wickel. Das hier ist eine vom Festland, aber eine besonders hübsche Form. Mit den schwarzen Streifen zwischen den Augenflecken sieht die Dame schon ziemlich verwegen aus. Diese Form nennt sich "cardinalis". Hab ich bisher noch nie gesehen. Leider hat das Wetter gerade an dem Tag, als ich die fand, so gar nicht gepasst: Wolken und Sturm am Vormittag. Da blieb sie, wenn auch wie irre wackelnd, wenigstens sitzen. Mittags kam dann ganz kurz die Sonne raus, was reichte, um sie zum auffliegen zu veranlassen. Das Gelände ist schwierig - Felsenhügel mit Flechten und Zwergsträuchern bewachsen, dazwischen Kiefernwald mit dichtem Wacholdergestrüpp. Ich konnte sie nur auf dem nächsten Hügel noch finden und verlor sie dann endgültig aus den Augen - schade.
Huiuiui...schon wieder drei Wochen kein Blogeintrag und das zur besten Sommerzeit! Kann ja nur bedeuten, dass wieder keine Zeit war. War auch so. Gab Familienurlaub, terminbedingt aufgeteilt in eine Woche Alpen (Pitztal) und eine Woche Ardéche. Die Fotoausbeute im Süden war erwartungsgemäß (für August) deutlich größer als die der dieses Jahr wetterbedingt insgesamt schwierigen Alpen. Paar Bilder sind es dennoch geworden und ich habe einige Rest-Apollos gesehen und mir die Stellen für eines der kommenden Jahre vorgemerkt.
Ansonsten hab ich endlich mal den Gallischen Sandlaufkäfer vernünftig erwischen können und war überrascht auf 2.220 Metern Höhe einen Großen Schillerfalter beim Hilltopping (bzw. dort schon eher "Mountaintopping") zu beobachten. Bilder waren dank ungünstiger Sitzwarte und Standard-Zoom bei der Wanderung nur schwierig zu realisieren.
An der Ardéche gab´s jede Menge Heuschrecken, einige frische Bläulinge, Mantiden, einen hübschen Schwarm Bienenfresser (ohne Fotos...) und vor allem geniales Wetter. Die schicken Lilienblatt-Sichelschrecken waren in Massen zu finden, auch Larven der Empusen und recht viele erwachsene Ameles decolor und Mantis religiosa. Am letzten Tag hab ich noch eine ergiebige Flugstelle der Erdbeerbaumfalter gefunden. Auch die ist für die kommenden Jahre fest vorgemerkt, mit dann hoffentlich mehr Zeit.
Für heute soll die Kurzauswahl reichen, mehr kommt noch in den nächsten Tagen oder Wochen.
Viele sind´s nicht, die ich fotografieren konnte und die Mitte August noch frisch aussahen. Außerdem bestand der Schwerpunkt des Urlaubs nun gerade nicht im Fotografieren, so dass die Aufnahmen eher so nebenbei beim Wandern entstanden sind.
Am letzten Tag gab´s dann noch einen herrlich frischen Trauermantel. Natürlich ohne Kamera, war ja klar. Ein Handyfoto hab ich, mehr war nicht drin.
Von den unzähligen Schwalbenschwänzen der dritten Generation, die sich an der Ardéche den Tag über mit Hilltopping an der Felskante des Plateaus beschäftigten fand ich an zwei Tagen jeweils einen auf der Wiese, die ich jeden Morgen besuchte. Beide waren schon etwas zerfetzt, was man von der richtigen Seite betrachtet aber nicht sieht.
Frische Segelfalter, auf die ich auch gehofft hatte, sah ich leider nicht.
Lange hab ich den nicht mehr gesehen, den Erdbeerbaumfalter. So ging auch gleich die erste Wanderung an der Ardéche auf´s Plateau hoch, auf dem er vor Jahren flog. War aber nix, nur Schwalbenschwänze zu sehen. Auf der Fahrt zu einer anderen Wanderung sah ich am letzten Urlaubstag einen am Straßenrand fliegen. Also Auto abgestellt und die Wanderroute geändert. Das Ergebnis waren dann bestimmt 20 Falter, die entlang der Serpentinenstraße bis zum Gipfel zu beobachten waren. Haben sich leider auch benommen, wie gewohnt und ständig zu weit oben in den Zweigen gesessen. Wenn sie denn saßen und nicht gerade damit beschäftigt waren, in wilder Jagd den Konkurrenten aus dem Revier zu vertreiben. Ein Falter war am Nachmittag an einem matschigen Apfel zugange, den konnte ich mit einem saftigeren Birnenstück auf Fotoentfernung anlocken, was er dann sehr geduldig genoss.
Ich komm grad nicht nicht so richtig voran, beim Bildersortieren. Ist wenig Zeit dafür momentan. Zwischendrin hab ich mich jetzt aber mal um die Grauen Fangschrecken (Ameles decolor) von der Ardéche gekümmert. Von denen hab ich eine ganze Menge gesehen, überwiegend die agileren Männchen, aber auch einige Weibchen. Sind etwas zickig, springen und fliegen gern und sind auch nicht sonderlich groß. Dazu dann der übliche Wind, der ganz gut an den Ansitzen rüttelt und fertig ist eine Mischung, die die Geduld strapaziert, beim Fotografieren.
Warzenbeisser? Mit so langen Flügeldecken? Jupp. Sind die Südlichen Warzenbeisser, die ich an der Ardéche fotografiert habe. Die sind deutlich größer als unsere auch schon nicht kleine heimische Art. Fast so groß, wie die Ägyptischen Wanderheuschrecken, die dort auch vorkommen, von denen ich aber jahreszeitbedingt nur eine Larve fand. Die Warzenbeisser sind jedenfalls ganz schöne Brocken und waren auch recht häufig zu hören. Blöderweise sind die ziemlich scheu und verstummen bei Annäherung sofort. Hat man sie entdeckt, versuchen sie sich in den Unterwuchs zu flüchten und sind dann erst mal verschwunden.
Dass ich einige Empusen an der Ardéche fand, erwähnte ich ja bereits. Heute kommen die Bilder zur Erwähnung. Sind alles Larven, jahreszeitbedingt. Erwachsene Tiere findet man im Frühling und Frühsommer, da die halberwachsen überwintern. Gefunden hab ich die überwiegend durch Zufall, meist morgens, wenn ich in der Wiese saß und was anderes fotografieren wollte. Wenn man sie sucht, findet man die eher selten.
Ich liebe die Lilienblatt-Sichelschrecken einfach - diese Fühler sind so herrlich! Dass es die Art auch in einer braunen Form gibt, habe ich dieses Jahr erstmals bemerkt. Beide Geschlechter waren in beiden Varianten an der Ardéche in zahlreichen Exemplaren zu finden. Besonders im Gegenlicht kommen die Fühler gut zur Geltung. Da sieht man dann auch bestens, wenn sie die wieder aus dem Bild heraus gestreckt haben...
Neuer Monat, neue Bilder: Ich hab einige Bläulinge von der Ardéche fertig. Hab ich morgens auf der Wiese ab und an fotografiert, wenn was frisches zu sehen war. Eigentlich hatte ich auf mehr Offenflügel-Bilder gehofft, was aber nur selten geklappt hat. Sobald die Sonne über die Felskante vom Plateau gegenüber kam, hatte sie schon ausreichend Kraft, um die Falter zu schnell aufzuwärmen. Die flogen dann meist los, ohne sich mit geöffneten Flügeln aufzuwärmen.
Die Arten kann ich nicht 100%ig sicher bestimmen: Die mit dem gescheckten Flügelrand können Silbergrüne oder Spanische Bläulinge sein. Auf der Wiese hab ich die Spanischen in den Vorjahren im Frühjahr schon gefunden. Da aber kein Frühjahr war, sind die im Sommer fliegenden Silbergrünen ebenso möglich. Die anderen mit dem weißen Rand sind Esparsetten-Bläulinge.
Das überwiegend graue Wetter der letzten Tage hat mich veranlasst, einige der Orchideenbilder meiner Lappland-Tour zu bearbeiten. Büschn Farbe find ich grad ganz erfrischend. Sind alles Dactylorhiza aus Gotland, Mittel- und Nordschweden. Standen überall in den Sümpfen welche ´rum. Die Arten...ach ja...vielleicht...incarnata-lapponica-traunsteineri...? Ich hab mal die Fundorte (oder Regionen) dazu geschrieben. Kann jeder selber raten.
Noch ein Schwung Orchideen aus Schweden von Anfang Juli: Die ersten vier aus Östersund, der Rest ist von Gotland.
Also wie fast immer, wenn ich in Schweden war. Findet sich ja meistens irgendwo welcher. Dieses Mal aus Lappland, Langblättriger Sonnentau im Sumpf. Die Art mag anscheinend die ganz nassen Standorte. Die Kamera hab ich von einem Felsen aus kurz über der Wasseroberfläche gehalten und im Gegenlicht versucht, den Bildausschnitt im Display zu erkennen. Mit Mückennetz auf dem Kopf eine lustige Angelegenheit. War halt nicht so, dass sich die Mücken irgendwie zurückhielten.
Hallo werte Leserschaft. Ich bin in der letzten Zeit nicht so richtig vorangekommen beim Bilderbearbeiten. War viel zu tun in der Freizeit: Äpfel ernten und mosten, Bäume pflanzen, Arbeitseinsätze, Sitzungen, Ausflüge usw. Zwischendurch hab ich denn eher Bilder sortiert und gelöscht, um mal einen besser überschaubaren Bestand des Jahres zu haben. Mit Gotland bin ich jetzt durch, so dass ich Lust hatte, auch wieder Bilder zu bearbeiten. Und - Überraschung - ich hab Apollos gefunden. Gab ja auch eine Weile keine hier im Blog. Fast schon unentschuldbar lange...
Ich hab auf Gotland dieses Mal zwar keine Landschaft fotografiert (die Küsten waren übel voll mit Menschen), aber ein paar Ausschnitte der Apollo-Fluggebiete hab ich doch festgehalten. Im wesentlichen Bereiche mit offenliegenden Kalkplatten im Inselinnern, die dünn mit Sedum, Salomonsiegel, Schwalbenwurz, Gräsern, Rentierflechten und Moos bedeckt sind. In den vom Regen ausgewaschenen Spalten in den Felsen wachsen Wacholder, Föhren und Ebereschen. Für (fast) alles andere ist es zu trocken und zu heiß. Gelegentlich konnte ich zu Sonnenauf- und untergang nicht widerstehen ein paar Fotoversuche zu unternehmen. Ab und an auch mit Alibi-Apollo.
Und was anderes: Ich weiß, das hier ist ein Fotoblog mit nur sporadischem Gemecker über die Scheißigkeit der Welt. Aber muss ich mir jetzt echt die nächsten vier Jahre von den CDU-Fanboys sinnfreies Grünen-Bashing anhören? Kommt mal klar, Leute! Der aktuelle Spritpreis geht nicht auf deren Konto. Kurze Erinnerung: Die letzten 16 Jahre haben die Grünen nämlich nicht regiert. Und auch der 1,50 Meter-Mindestabstand von Radfahrenden (das Gendern mach ich jetzt extra, weil´s die ärgert) ist nicht von den Grünen in die StVZO geschrieben worden. Das war das CSU-Verkehrsministerium. Und wenn man dann dadurch in Karlsruhe "gezwungen" wird, Rad zu fahren, weil kein Platz mehr für zweispurige Blechkolonnen ist, umso besser. Kann dem Stadtklima nur zuträglich sein. Gehört nämlich nicht allein den Autofahrenden, die Stadt, sondern allen!
Noch immer Apollobilder. Heute wieder in größerem Maßstab und ohne viel Gegend, dafür aber mit hübschen Farben. Ist eigentlich ganz gut, dass die Flugzeit so kurz ist, sonst wär meine Bilderinflation noch schlimmer. Und die Vorfreude auf die nächste Saison profitiert davon auch. Mal schauen, was das nächste Jahr so bringt.
...ein Gotland-Apollo-Blog. Bilder hab ich noch, Text für die Beschreibung irgendwie nicht mehr. Ist es also ein textloser Gotland-Apollo-Bilder-Blog, geht ja auch mal.
Ich bin noch immer beim Bilderlöschen. Grad ist mir die Elchkuh aus dem Birkenwald im Abisko NP wieder in die Hände gefallen, hab ich also mal einige Bilder bearbeitet. Kurz vor halb zwei nachts war es, als sie mich aus den Fjellbirken anglotzte. Recht nah am Wanderweg. Ich glotzte eine Weile zurück und packte dann die Kamera aus. Normalerweise ist das das Zeichen für die Elche, sich schleunigst aus dem Staub zu machen. Deshalb hab ich auch, trotz gelegentlicher Sichtungen, keine Bilder vom Elch. Ist schon toll. überhaupt mal einen zu sehen. Meist sind es so ein oder zwei pro Urlaub. In Lappland gibt´s anscheinend ein paar mehr. Egal. Die Kuh hier tat jedenfalls nicht das, was ich erwartet hatte und glotzte weiter, auch als ich fotografierte. Irgendwann trollte sie sich dann aber doch. Einige hundert Meter weiter sah ich die nächste, sogar mit zwei Kälbern. Die war aber gleich verschwunden, war also nix mit Fotos.
Weiter geht´s mit der Resteverwertung aus dem Sommer.
Nach dem Lappland-Desaster fuhr ich ziemlich enttäuscht und demotiviert entlang der Ostseeküste wieder Richtung Stockholm. Einige Fundorte von Küsten-Sandlaufkäfern hatte ich bereits vergeblich besucht bzw. versucht zu besuchen. Als nächstes hatte ich vor der Weiterreise nach Gotland noch einige Sumpfgebiete mit Orchideen in der Hinterhand und entschied mich, nach den Torfmoos-Fingerwurzen zu suchen. Für deren Blütezeit sollte es an sich gut passen, dazu kam, dass ich die Art noch nicht live gesehen hatte. Beim dritten Fundort hatte ich Glück: Ich kam nah genug heran, es gab einige Pflanzen zur Auswahl und auch das Abendlicht passte. Durch den sehr schlanken Wuchs waren die dennoch fotografisch schwierig zu erfassen.
Als ich aus dem Hochmoor wieder zurück war, das Zelt aufbaute und mir Essen kochte, sah ich einen Bärenfalter auf einer Zitterpappel am Wegrand sitzen. Es war ein Wegerichbär, der Bär. Ein paar schnelle Bilder bei leichtem Wind machte ich, bevor das Licht zu knapp wurde, dann gab´s erstmal was zu essen. Danach, Überraschung, hatte sich der Bär vermehrt. Es hing ein zweiter dran. Also mit noch weniger Licht weitere Bilder gemacht und Glück gehabt, dass die Zitterpappel nun nicht mehr ihren Namen tanzte. Ist also tatsächlich ein scharfes Bild dabei.
Am Morgen waren die Falter dann weg und ich ging nochmal in´s Moor. War aber nix, ich fand keine zum Morgenlicht passenden Standorte. Nur eine riesige Schneise, in der Waldarbeiter Stämme quer durch den Sumpf gelegt hatten, um mit den Harvestern nicht zu versinken. Ist ja prinzipiell nachvollziehbar, so ein an sich bodenschonendes Vorgehen. Aber im Hochmoor, mitten in den auch in Schweden nicht unbedingt mehr häufigen Torfmoos-Fingerwurzen so eine Aktion abzuziehen ist schon bemerkenswert. Zumal der Standort in der offiziellen schwedischen Artendatenbank aufgeführt ist und daher für die Forstverwaltung durchaus planbar wäre. Nu ja, hatte ich danach dann irgendwie auch keine Lust mehr, mich dort weiter umzusehen und packte meinen Kram zusammen.
...da hab ich doch noch einen. Von der Ardéche. Aus einem hübschen Kastanienwald. Die Spanische Flagge. Flatterte aufgescheucht durch mich auf dem Weg herum und setzte sich immer mal auf den Boden oder die kleineren Pflanzen, war aber nie wirklich entspannt. Und der Wald war nun auch nicht wirklich hübsch im Sinne von optisch ansprechend. Nur sehr groß, sehr dunkel und mit teils sehr imposanten Bäumen, die wohl schon ein paar hundert Jahre auf dem Buckel haben dürften.
Wer mal die Apollos fliegen sah, wird vermutlich ähnlich fasziniert gewesen sein, wie ich es jedesmal wieder bin, wenn ich das Vergnügen habe. Gelegentlich versuche ich dann, die an sich nicht besonders schnellen Falter auch im Flug zu erwischen, was regelmäßig mißlingt. Anbei die Versuche dieses Jahres, die nicht gar so schlimm mißraten sind, wie sonst. Alles Falter der schwedischen Ostküste.
´Tschuldigung. Ist grad sehr wenig los hier. Neue Fotos gibt es keine. Kein Wetter/keine Lust. Alte Fotos bekomme ich auch nicht fertig. Hab nach der Arbeit zur Zeit wenig Antrieb nach neun Stunden am Monitor noch weitere dranzuhängen und Bilder zu bearbeiten. Ab und an sortiere ich weiter aus, wenigstens was.
Ich hab heute trotzdem mal einige Bilder. Sind Apollos - was sonst? Alles Bilder von meinem ersten Tag der Suche an der schwedischen Ostküste Ende Juni. Da hab ich mich auch tagsüber an den Tieren versucht, weil ich noch nicht wusste, ob ich abends oder morgens welche finden würde. War etwas schwierig: Warmes Wetter und weitläufiges Gelände an der Ostsee. Die Apollos waren immer mal zu sehen, setzten sich aber kaum und waren recht scheu. Für die war es auch kein Problem, mal eben auf die andere Seite der Bucht zu fliegen. Für mich schon. Egal. Ich wollte ja schon länger Apollos an der Küste fotografieren und das hat geklappt, wenn auch bei voller Sonne. Das Weibchen da oben war gerade beim Eierlegen. Die Landschaft wollte ich an sich nochmal bei schönerem Licht fotografieren, aber das wurde nichts. Abends stand ich an der Straße und wartete, dass sich die Falter endlich hinsetzten. Morgens fotografierte ich diese Tiere, dann zogen Wolken auf. Und auf der Rücktour war mir der Campingplatzt zu voll, so dass ich dort nicht mehr übernachtet habe.
Mir ist beim Aufräumen grad der eine oder andere Würfel-Dickkopf von der Ardéche in die Hände gefallen. Hier ist der eine. Hab gemerkt, dass der noch gar nicht in meiner Artenliste vertreten war: Pyrgus bellieri. Hat keinen deutschen Namen*. Wenn man den englischen übersetzt, heißt er Foulquier´s Würfel-Dickkopffalter. Die Frontale hat mir der orangen Fühlerenden wegen besonders gut gefallen.
*Provence Würfel-Dickkopffalter hab ich inzwischen noch im Netz gefunden. Meine Literatur hat hingegen keinen deutschen Namen hervorgezaubert.
Als Ergänzung zu meinem vorherigen Blogeintrag gibt es heute den anderen Würfel-Dickkopf von der Ardéche, den ich auf meiner täglichen morgendlichen Wiesentour fand. Ein Spätsommer-Würfeldickkopffalter (Pyrgus cirsii). Saß auf der Wilden Möhre. Auf ihm saß ein fieser Blutsauger, hab ich aber erst beim Bearbeiten der Bilder bemerkt. Meine Augen werden nicht besser, in letzter Zeit.
Ist jetzt nicht so, dass ich keine Sommerbilder mehr hätte. Im Gegenteil. Sind noch eine ganze Menge von diesem Jahr. Und vom letzten. Und vorletzten. Und... - ach, egal. Dass ich hier fünf Jahre alte Bilder rauskramte, hat einen anderen Grund.
Am Sonntag erzählte die Dame in den Tagesthemen vor dem auf den Greenscreen projizierten Bild eines Seehundes, dass dies die größten Raubtiere Deutschlands seien - die Kegelrobben. Aha, dachte ich und nahm die mir vor´s Gesicht geklatschte Hand wieder runter. Auf Helgoland sei gerade Wurfzeit der Kegelrobben und weil das dieses Jahr so viele sind wie noch nie (wie übrigens auch in jedem der Jahre davor), hat man jetzt die Touris vom Strand verbannt. Auch wie in den (beiden?) Jahren davor. Weil die Robben, die so viele sind wie noch nie, besonderen Schutzes bedürfen, um ihren Bestand nicht zu gefährden. Ok. Der logische Schluss blieb mir irgendwie verborgen, aber Schutz ist prinzipiell ja nun auch nicht verkehrt. Jedenfalls hat man den Robben da am Strand so hübsche mit Gittern abgetrennte Bereiche zum Beobachten hingebaut. Sieht tatsächlich so aus, als ob die Robben da die Menschen beobachten würden. So herum mal ganz lustig. Zwischen den Gittern sind so Holztafeln mit Löchern drin angebracht, durch die der geneigte Fotograf dann sein Teleobjektiv halten kann, um die Robben zu fotografieren. Waren sogar zwei Löcher im unteren Bereich zu sehen. Wow. Hat jemand mitgedacht. Nu ja. Seither überlege ich, ob ich mal wieder Lust hätte, Helgoland und die Robben zu besuchen, komme aber immer wieder zu einer negativen Antwort. Weil im Zweifel ja die Fotografierlöcher vermutlich immer besetzt sein werden. Und man irgendwie in so einem Pferch den Menschen ganz schlecht aus dem Weg gehen kann. Oder die Robben im unpassenden Abstand liegen. Oder man sich den Hintergrund nicht aussuchen kann. Oder weil ich einfach noch gut 2500 nicht bearbeitete Bilder aus Januar 2017 habe und gar keinen Nachschub brauche. Puh, Glück gehabt. Mussichdochnichhin.
Jedenfalls hab ich mir bei diesen ganzen Gedanken dann doch den alten Bilderordner mal wieder vorgekramt und einige Bilder, die mir spontan gefielen, bearbeitet. Hier sind sie. In fünf Jahren gibt´s die nächsten. Oder so.
So, das sollte der letzte Blog zu den Urlaubs-Schmetterlingen aus diesem Jahr sein. Ich hab jetzt soweit mal alles bearbeitet, was sich lohnte. Apollos sind natürlich ausdrücklich nicht davon betroffen, die hab ich noch. Vielleicht.
Und hier aus der Umgebung sollten auch noch einige Brombeerperlmuttfalter im Archiv sein, die vorzeigbar sind. Dauert aber noch. Ist ja nix Neues.
Ob es noch einen Rückblick gibt, weiß ich noch nicht, ich tendiere momentan aber schon dazu. Mal sehen, wie langweilig mir zwischen den Jahren so ist. Ansonsten wünsche ich allen Lesern schöne Weihnachten gehabt zu haben. Ist ja fast geschafft.
Also gut, schreibe ich mal einen Jahresrückblick. Ach, was sage ich ich, es ist DER Jahresrückblick. Quasi der Jahresrückblick der Jahresrückblicke. Die Mutter der Jahresrückblicke. Also mindestens. Wenn nicht sogar der Jahresrückblickendste. Zumindest, was mein Jahr angeht. Auf die Jahre Anderer mag durchaus auch abweichend zurückgeblickt werden können.
Dieses Jahr war besonders. Schon wieder. Fast bin ich soweit zu glauben, dass das Besondere der vergangenen beiden Jahre wohl das neue Normal der Zukunft werden wird. Ganz gebe ich die Hoffnung aber noch nicht auf. Jedenfalls war in diesem besonders besonderen Jahr mal wieder alles anders als sonst. Also außer vielleicht dem Jahr davor. Man konnte, wenn man denn etwas geplant hatte, es eigentlich getrost vergessen, weil es sowieso nicht klappte. Ich hab daher auch erst gar nichts geplant, was sich im Nachhinein wiederum nur als so halb erfolgreich erweisen sollte. Eine Orchideentour zum Beispiel hatte ich nicht geplant. Weil im Fühjahr niemand wollte, dass jemand herumreiste und die damalige Virusvariante in der Welt verteilte. Daher bin ich schön zu Hause geblieben und hab das germacht, was man zu Haus so macht:
Zuerst etwas Eis fotografiert. Okay, das war in der Tat neu. Mach ich sonst, mangels Eis, eher nicht so.
Zum Glück war das mit dem Eis dann wegen fehlender Kälte recht schnell vorbei und ich konnte mich den jahrelang eingeübten Frühjahrsritualen widmen: Blausterne und Schlüsselblumen suchen und auf gutes Licht warten. Das hat dieses Mal so teilweise funktioniert. So richtig gute Sonnenuntergänge waren nicht dabei. Dafür gab es aber nach langer Zeit mal wieder Blausterne mit Eiskristallen. Da hab ich mich drüber gefreut. Aber so richtig lange währte die Freude nicht. Lag mit daran, dass ich zu der Zeit realisierte, dass das wieder "so" ein Jahr würde.