wiskotti

Heute muss ich etwas weiter ausholen, da ich vermute, dass mit dem Blogtitel kaum jemand etwas anfangen kann.

 

Neben einigen hundert Apollo-Unterarten, ob jeweils berechtigt oder nicht, lasse ich mal unbeantwortet, wurden mindestens ebenso viele Varieetäten/Formen beschrieben, die gelegentlich in bestimmten Gegenden oder bei bestimmten klimatischen Bedingungen innerhalb einer Unterart bei einzelnen Tieren auftreten und die sich hauptsächlich auf besondere Färbungen der Falter beziehen. Nicht alle davon sind wirklich bemerkenswert, aber einige sehr hübsche Färbungen gibt es denn schon.

 

Von Gotland ist eine recht spektakuläre Form mit starker Rotfleckung beschrieben worden. Besonders bei den Weibchen nehmen die zusammenlaufenden roten Flecken große Teile des Hinterflügels ein. Die Form tritt zwar gelegentlich bei Einzelexemplaren auf, ist aber wohl nicht in jedem Jahr zu sehen und die Masse der Falter trägt naturgemäß die "normale" Zeichnung. Beschrieben wurde diese Form zuerst unter dem Namen "wiskotti", einige Jahre später nochmals unter dem Namen "dilata", wobei sich allgemein eher der erste Name durchgesetzt hat.

 

Ich hab natürlich alle Apollos, die auf Gotland zu sehen waren, auch im Hinblick auf diese stark rotgefleckte Form angeschaut. Gefunden hab ich "nur" die normalen Falter. Bis zum letzten Abend, da saß ein Männchen an der Schwalbenwurz, als ich nach Faltern für den nächsten Morgen suchte, das sah unterseits doch schon etwas stärker gefleckt aus. Scheint tatsächlich so, als wäre das die Form dilata/wiskotti, auch wenn die Fleckung oberseits nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei den Weibchen, von denen ich bislang Bilder fand. Mich freut´s, dass ich fündig wurde, was in Anbetracht bestimmt einiger hundert Falter, die ich in der Woche sah sicher nicht selbstverständlich ist.

 

Ich hab hier mal alle Aufnahmen zusammengefasst (auch die schon gezeigten). Die Schreckhaltung, bei der die Flügel so weit abgespreizt werden, dass alle Flecken zu sehen sind, zeigte das Männchen leider nur zum Teil. Lag daran, dass es schlicht zu warm war. Kurz vor vier schon (bzw. noch) 22°C. Die Schreckhaltung wird eher bei niedrigen Temperaturen bei Störung der Falter  (Annhäherung, Bewegung in der Nähe des Sitzplatzes oder Bewegung des Ansitzes) zur Abwehr möglicher Freßfeinde gezeigt. Ist es warm genug, versuchen die Tiere vorrangig durch Flucht ihren Feinden zu entkommen.

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