Apollo-Paarung

Was man nicht alles findet, wenn man aufräumt. Waren doch glatt noch paar hundert Bilder einer Apollo-Paarung im Verdon-Ordner. Muss das sein? Also, dasses so viele sind? Ja nu...

 

Erstens mal sind das Apollos. Ist ja ohnehin schon ein Grund, sie zu fotografieren. Und zweitens sieht man die Apollo-Paarungen extrem selten, so dass ich mir das natürlich auch unter den widrigsten Bedingungen nicht entgehen lasse. War trotz einiger hundert in den letzten Jahren fotografierter Apollos erst die sechste Paarung, die ich fand. Falls ich richtig gezählt habe. Selten sieht man die deshalb, weil sich die Weibchen nur einmal verpaaren (können). Während der Paarung klebt ihnen das Männchen nämlich einen Chitin-Fortsatz an den Hinterleib, die Sphragis, die weitere Begattungen verhindert. Und die Paarung selbst erfolgt meistens auch eher versteckt im Gemüse, weil die meisten Weibchen erst gar keine Chance haben, nach dem Schlupf großartig rumzuflattern. Noch während sie nach dem Schlupf ihre Flügel aushärten lassen, werden sie meist von einem der patrouillierenden  Männchen entdeckt und gleich überfallen.

 

Hier war es offensichtlich anders. Das Weibchen hatte es unbehelligt bis auf die Flockenblume geschafft und wurde erst dort geschnappt. Ich fand das Paar am späten Nachmittag und wartete ab, bis die Sonne hinter dem Berg verschwand. Immer darauf hoffend, sie mögen nicht noch den Hang hoch oder runter segeln. Abends gegen sechs war es dann ausreichend abgekühlt, dass sie nicht mehr fliegen würden und ich machte erste Fotos. War windig. Naja, eher stürmisch. So Alpentäler kriegen im Sommer abends ja immer ganz lustige Luftbewegungen vom Berg herunter. Hab ich also irgendwann den Ansitz mittels Klammer stabilisiert, was nur bedingt half. Die beiden turnten jedenfalls noch eine ganze Weile auf der Blüte herum, weil jeder auch noch Durst hatte. Irgendwann kamen sie zur Ruhe, der Wind ließ nach und das Licht war weg. Zum Glück dauern die Paarungen oft mehrere Stunden, also ließ ich den Ansitz fixiert und kam am nächsten Morgen zurück. Mit dem Licht frischte natürlich der Wind wieder auf und die Bergseite gegenüber bekam auch ewig keine Sonne ab, aber einige Aufnahmen sind doch gelungen. Schön.

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