Schrecken am Sonntag

Ich fand Schrecken dieses Jahr. Also eigentlich finde ich ja jedes Jahr welche und ab und an fotografiere ich auch mal die gefundenen. Dieses Jahr fand ich mal was nicht gar so oft zu findendes: Stabschrecken. Vier Stück. In den Pyrenäen. Mehr so durch Zufall, aber gefunden ist gefunden. Über die Art bin ich mir nicht eindeutig sicher: Es ist wohl die Spanische Stabschrecke (Leptynia hispanica - aktuell Pijnackeria hispanica), die da in der Wiese herumlungerte, erkennbar an der weißen Streifenlackierung. Das eine Exemplar fand ich allerdings auf 2.000 m Höhe und da es für die Art nur Fundmeldungen bis 1.800 m gibt, kam ich ins Grübeln und versuchte zu recherchieren. Das Ergebnis ist, dass ich kein Ergebnis habe. Es sind mittlerweile vier (oder fünf?) Arten der Gattung Leptynia in Spanien beschrieben, von denen eine Leptynia montana heißt. Die täte ja dem Namen nach zu den Bergen passen, aber ich fand keinen Bestimmungsschlüssel oder gar eine Abbildung. Außerdem kommt die wohl in den Bergen westlich Madrids und nicht in den Pyrenäen vor. Nu ja, ich bleib mal bei Pijnackeria hispanica.

 

Die Hauben-Fangschrecke fand ich beim Schwitzen während des Fotografierens aktiver Hipparchia fidia in der angenehmen Mittagssonne der Provence. Es bewegte sich plötzlich etwas an den Pflanzen und das ausgewachsene Tier überraschte mich mit seiner Ausgewachsenheit. Weil schließlich war es ja Ende Juli und normalerweise findet man die adulten Tiere im Frühjahr und Frühsommer. Es war also ziemlich spät dran und auch nur bedingt geduldig.

 

Die Sattelschrecken sind dieses Mal alle aus den Pyrenäen. Sind dort recht häufig und ich freute mich, beide Farbvarianten sehen zu können. So fett sie auch sind, sie versuchen es dennoch, sich hinter dem Ansitz zu verstecken, wenn man sie fotografiert. Oder den Diffusor bewegt. Oder alles fertig eingestellt ist, man nur noch darauf wartet, dass der Wind kurz nachlässt. Dann, eine Sekunde vor der Windpause, drehen die sich wieder weg. Immer. Ok, fast immer. Sonst hätte ich ja keine Bilder.

 

An den Lilienblatt-Sichelschrecken an der Ardèche kam ich ohne einige Bilder zu machen auch nicht vorbei. Ich hab mich aber einschränken können.

 

Die Roten Schnarrschrecken schnarrten in den Pyrenäen immer mal vom Wanderweg oder daneben hoch und erschreckten, sehr zu meiner Belustigung, die in ihrer Anzahl und dem allgemein unpassenden Verhalten eher anstrengenden Vom-Parkplatz-in-Turnschuhen-den-Berg-hoch-Läufer.

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