Gesundes Neues, etwas verspätet! Tschuldigung, bitte. Ich war weg - im Winter. So richtig Winterurlaub sollte es sein. Mit Schnee und alles und extrakalt. Wobei alles jetzt nicht irgendeinen Skizirkus und Menschen einschließen sollte, daher ging es dahin, wo es wenig Menschen, wenig Licht und wenig Temperatur gibt: Norwegen. Hab selten einen so entspannten Jahreswechsel erlebt. Hab auch selten in einem Urlaub so wenige Bilder gemacht. Einige aber doch. Ich war zwischen Rondane und Dovrefjell und bei der Anreise gab es noch angenehme -6° und 50cm Schnee. Am zweiten Weihnachtstag ging dann kurzzeitig das Tauwetter los und ließ den Schnee doch ganz ordentlich schwinden. Das sorgte auch dafür, dass einige Bäche wieder sichtbar wurden. Dann ging´s stetig bergab mit den Temperaturen und es war kein Tag mehr über -10° dabei. Tiefstwert -20°, an dem Morgen, von dem das Titelfoto stammt. Da gab es glücklicherweise kaum Wind, weil der auch bei -12° schon äußerst unangenehm war. Ohne Wind waren die Temperaturen durchaus angenehm, so lange man einigermaßen in Bewegung blieb. In der Nacht vor der Abreise begann es dann bei richtig fiesem Sturm nochmal ordentlich zu schneien. Schade, paar Tage früher hätte mir das besser gefallen.
Gefreut habe ich mich, dass am vorletzten Abend (trotz Wolken) noch Polarlichter zu sehen waren. Ist dort tatsächlich ein ganz anderes Erlebnis, als sie hier nur mit der Kamera sichtbar machen zu können. Eine nette Überraschung waren an einem fies stürmisch-kalten Morgen auch die polaren Stratosphärenwolken. Sehr hübsch anzuschauen. Allerdings hab ich mir fast die Finger erfroren, beim Fotografieren. Leider hat es weder mit Moschusochsen, noch mit Rentieren geklappt. Von letzteren sah ich nur Spuren, die Ochsen waren an zwei Tagen wenigstens zu sehen. Allerdings immer zu weit weg, als dass sie noch im Licht erreichbar gewesen wären. Die fünf Versuche waren es dennoch wert, schließlich will das Tele ja auch mal raus und Bewegung an der frischen Luft ist gesund, oder so.
Erkenntnisse konnte ich auch gewinnen:
Paar Bilder hab ich fertig, paar weitere Varianten hätte ich noch. Für heute soll es das aber sein.
Ich habe einige weitere Bildvarianten aus dem Dovrefjell fertig - wohl bekomm´s! Mal schauen, ob von den Panoramen welche brauchbar sind. Scheint eine in Teilen eher verwackelte Angelegenheit geworden zu sein.
Zumindest zwei Panoramen haben funktioniert, bislang. Mit dem Rest kämpfe ich noch. Sieht derzeit noch nicht aus, als würde ich gewinnen. Heute daher ein Mal Dovrefjell und ein Mal Grimsdalen in breit und kalt.
Auch wenn ich versucht habe, die heutigen Bilder einigermaßen neutral auszuarbeiten, ist die blaue Stunde / sind die blauen Stunden in Norwegen schon arg blau gewesen. Einige weitere Bilder heute und auch noch ein Panorama, das funktionierte. An den gefrorenen Wasserfall kam ich leider nicht näher ran. Von weiter oben wär das bestimmt auch hübsch gewesen, war aber felsig und recht vereist.
...und weil heute so ein Tag ist, der keiner zusätzlichen Abkühlung durch Schneebilder aus Norwegen bedarf, habe ich hochsommerliche Hauben-Fangschrecken im Angebot. Also eine, in Varianten. Lenkt mich etwas von der Nebelsuppe da draußen ab. Einschränkend muss ich aber zugeben, dass die Geier-Bilder doch noch nicht alle sortiert sind. Das mach ich dann jetzt. Gleich im Anschluss. Demnächst. Ich werde berichten. Kann aber auch sein, dass noch paar Schmetterlinge dazwischengrätschen.
War ja klar, dass die Prophezeiung selbsterfüllend ist. Aber für den grausligen heutigen Tag brauchte ich etwas hübsch anzusehendes ohne Orange. Die Geier mussten also unsortiert noch warten. Hipparchia fidia, meine Lieblings-Hipparchie aus dem Süden hab ich heute in weiteren Varianten. Aktivst, überwiegend, was mir aber die Gelegenheit verschaffte, ein fast vernünftiges Offenflügel-Bild zu machen. Eigentlich machen die das nicht, die Flügel öffnen. Außer beim Fliegen. Hier störte eine Biene, die der Falter mittels Flügelschlag zu vertreiben suchte. Hat so mittel funktioniert. Das Bild auch. Aber es ist eins und das ist, ihr ahnt es, wohl besser als kein Bild.
Ab morgen dann Apokalypse in Raten, ich freu mich auf alle Dumpfhirne außer Rand und Band. Ich bin derzeit zumindest in einem Punkt gut gelaunt: Dass ich den asozialen Netzwerken bereits vor Jahren entschwand, stellt sich mit zunehmendem Zeitablauf als die einzig richtige Entscheidung heraus.
Die unfassbare Scheißigkeit der Menschheit lähmt gerade nachhaltig meine Lust auf Bildbearbeitung. Hat ja eh alles keinen Sinn mehr, denke ich seit einigen Tagen. Ich kann meine Verachtung für diesen Kanzlerkandidatendarsteller aus der geistigen Hölle der 50er Jahre und sein bayrisches Pendant des verlogenen Populismus nicht ansatzweise in Worte fassen. Ich glaube, ich lass das hier mal wieder ruhen.
Vier Bilder noch, die schon fertig waren: Berghexe im Gegenlicht und ein sehr frischer morgendlicher Dickkopf aus der Provence. Müsste Pyrgus carlinae sein. Bis denne!
...auf dieses Land stolz zu sein, warum fällt mir denn auf einmal kein einziger mehr ein?
Schlimmer noch: Ich schäme mich, zufällig in diesem Teil der Welt geschlüpft zu sein. Es ist nur noch widerlich, was hier momentan abgeht. Wie kann ich mich jemals wieder im Ausland blicken lassen bei diesem dumpfbraunen Mist, der da gerade von verantwortungslosen gekränkten Greisen mit Männlichkeitskomplex unter dem Jubel der blau lackierten Faschisten veranstaltet wird? Kann ich bitte die Pandemie wieder zurück haben? WTF!
Ach ja: Doch noch Bilder. Bunt gegen blöd. Norwegen, Anfang Januar.
Man kann jeden noch so abstrusen Quatsch behaupten und es wird immer Trottel geben, die den abstrusen Quatsch glauben, wenn er nur in die eigene Agenda passt. Egal, ob man zwei Wochen vorher belegbar das komplette Gegenteil erzählt hat oder direkt, nachdem man mit dem Finger im Kuchenteig erwischt wurde behauptet: Das ist nie geschehen! Und dann sagen die Leute: Stimmt, wenn er das sagt, muss er das ja wissen. Schließlich isses ja sein Finger, an dem der Kuchenteig klebt. Schade eigentlich, dass der Geltungsdrang der größten Idioten auf dieser Welt von mindestens ebenso großen anderen Idioten befeuert wird, die sich dadurch in irgendeiner Form zugehörig und wichtig wähnen. Die Welt ist im Arsch. Ich hab da keine Hoffnung mehr und beabsichtige jetzt ebenfalls grenzenlos zu lügen. Heute fang ich an:
Ich habe einen Bildbeweis zur Theorie, dass Vögel nicht existent sind: Eine sich als Geier tarnende Überwachungsdrohne, allerdings schon ein neueres Modell. Das stationäre Aufladen an Stromleitungen ist hier nicht mehr erforderlich. Statt dessen wurde von der CIA ein Hochleistungs-Solarpanel auf dem Rücken verbaut. Schlimm, zu was die Geheimdienste fähig und bereit sind.
Ansonsten kann ich vermelden, dass die Provence-Bilder aus dem letzten Jahr nunmehr vollständig sortiert sind. Bei den Drohnenvögeln waren, obwohl ich drei Tage auf den Felsen hockte nicht sonderlich viele Treffer dabei. Bestimmt setzen die irgendeine Maskierungstechnik ein, die scharfe Fotos verhindert. Auch das ein Beweis. Ich hab das durchschaut!
Laune: unterirdisch. Hat sich nicht gebessert seit dem letzten Blog. Im Gegenteil. Ich hab dennoch gelegentlich Bilder sortiert und auch einige fertig bekommen. Die Farben sind streckenweise ganz hübsch, auch wenn mir derzeit Blau-, Gelb- und Türkistöne aus naheliegenden Gründen komplett auf den Sack gehen.
Wie auch immer. Bläulinge aus den Cevennen vom Juli letzten Jahres hab ich heute. Zu mehr reicht es absehbar nicht.
Und falls es noch irgendwer nicht verstanden hat oder nicht glauben will, was momentan passiert: In den USA läuft gerade die Vorschau live und in Farbe. Wählen gehen, nächsten Sonntag! Demokratisch und zukunftsorientiert! Keine Faschisten und auch nicht deren heimliche oder auch weniger heimliche Sympathisanten. Es ist heute noch viel weniger die Zeit für Denkzettel, als es das in der Vergangenheit war. Ihr habt es jetzt vielleicht zum letzten Mal selbst in der Hand!
...wie sich das dieses Jahr so entwickelt, mit meiner Fotolaune. Entweder, ich starre nur lethargisch auf die täglich neuen Abstrusitäten und bin nicht in der Lage auch nur irgendetwas zu unternehmen. So war´s in den vergangenen Wochen. Oder, ich bekomme es hin, die ganzen durchgeknallten Despoten dieser Welt und die Faschisten und Faschistenversteher hierzulande auszublenden und mich auf die Fotografie zu konzentrieren. Steht derzeit leider deutlich zu Gunsten der ersten Variante, auch wenn ich am Sonntag mal mit Kamera im Wald war. Saisonstart, Schneeglöckchen und so. Drei Mal Altglas, zwei Mal Zeiss Sonnar. Das STF hat nicht so gut gepasst. Ist nicht für alle Umgebungen geeignet. Blausterne sind noch nicht da. Ist vielleicht ganz gut, hab ich noch Zeit mich zu beruhigen.
Frisch von heute früh: Blausterne mit Ex-Frost. Bis die Sonne raus war und wirksam im Bild eingebaut werden konnte, hatte es sich mit dem leichten Bodenfrost schon wieder erledigt. Wie immer. Für kalte Füße hat´s noch gereicht. Vielleicht sind die Blausterne im Wald nächstes Wochenende ja auch raus. Die sind immer paar Tage später dran, als auf der Wiese. Unter der Woche tendiert mein Zeitbudget irgendwie schon wieder Richtung negativer Bereich. Aber vielleicht klappt´s ja trotzdem mal.
... isses rum, mit dem Licht. Vorher hab ich noch Blausterne fotografiert. Zwei Abende lang. Am Ende der Demokratie isses rum mit der Freiheit. Da fotografiere ich nicht mehr. Nu ja. Bin gespannt, wem die dreiste fortgesetzte Lügerei der CxU am Ende hilft. Ich hab so Befürchtungen. Aber bestimmt kann das ja im Nachhinein wieder niemand vorher gewusst haben. Außer alle. Ihr bekommt es schon mit - meine Laune bessert sich nicht. Trotz Frühling - Schade!
...der Blausterne und Schneeglöckchen der vergangenen Tage. Jetzt ist wetterbedingt eine ruhigere Woche, in der ich vieles von dem, was liegen blieb und was nichts mit Fotos zu tun hat, angehen kann. Auch schön. Und sobald das Wetter wieder passt, müssten ausreichend Schlüsselblumen da sein. Die restlichen Blausternbilder werden, so zeigt die Erfahrung der vergangenen Jahre, wohl nie bearbeitet. Da kommt dann vermutlich eher die nächste Saison dazwischen.
Am Mittwoch war ich mal im Wald. Mehr so aus Pflichtgefühl, als aus Lust am Fotografieren. War viel zu warmes, sonniges Frühlingswetter und da nicht raus zu gehen, hätte ich mir den Rest der Woche vorgeworfen. Die Blausterne bilden mittlerweile blaue Teppiche, aber die hatte ich ja schon für mein Empfinden ausreichend fotografiert. Im ersten Schlüsselblumenwald wollte mir nichts richtig gelingen und ich hatte auch keine Lust noch zwei Stunden bis zum Sonnenuntergang zu warten. Im nächsten Waldstück sah es etwas besser aus: Mehr Platz, weniger Geäst am Boden, dafür schon massig Bärlauch. Passt mir farblich nicht so gut, wenn ich Schlüsselblumen will, aber was soll´s dachte ich. Hab ich es mal probiert und tatsächlich machte es sogar Spaß. Ich vermute mal, so sehr viele Schlüsselblumenbilder werden es jetzt nicht mehr, denn die natürlichen Feinde der Schlüsselblumenbilder sind schon da: Lerchensporne. Und vielleicht auch Aurorafalter. Bei der Hitze sollte das nicht mehr lange dauern.
Wie erwartet hab ich inzwischen weniger Lust auf Schlüsselblumen. Dienstag versuchte ich mich daher mal an den Hohlen Lerchenspornen. Wetter war schön. Die andere hier vorkommende Art, der Gefingerte Lerchensporn, gefällt mir nicht ganz so gut. Vermutlich der eher verwaschenen Farben wegen. Hab vorrangig mit Altglas fotografiert, was mir im Lauf des Abends zunehmend weniger gefiel und stieg dann auf das 135er Sonnar um. Ich war auch zu faul, den Diffusor zu benutzen, weil das Licht zwischen den Bäumen ständig wechselte. Hätte ich vielleicht doch machen sollen. Ist insgesamt noch nicht so überzeugend, aber vielleicht kommt noch ein Versuch, falls die Woche das Licht noch mal verfügbar ist.
Auf den Dürrekarten der letzten Wochen sieht´s am Oberrhein noch fast normal aus: Etwas zu trocken, aber nicht dramatisch. Im restlichen Bundesgebiet herrscht danach eine bedenkliche bis katastrophale Trockenheit. Ich kann mir das kaum vergegenwätigen, denn auch hier sind in der Rheinaue fast alle kleineren Gewässer trocken gefallen. Wie schlimm muss das dann erst im Nordwesten sein!?! Scheint erneut ein Extremjahr zu werden. Mal sehen, welche Hilfsprogramme für die Landwirtschaft aufgelegt werden müssen. Bestimmt hilft es nachhaltig, den Agrardiesel wieder zu subventionieren / Ironie aus.
Jedenfalls gibt es dieses Jahr das Licht, das im letzten Frühjahr Mangelware war. Am Freitag sah ich die ersten beiden Auroras und geriet prompt in die alljährliche Verzückung. Einen Falter fand ich Samstag früh wieder und machte Bilder. Ist eine blöde Stelle, wo er saß. Hab dort noch nie einen mit offenen Flügeln erlebt und so war es auch dieses Mal wieder: Nüscht. Also geschlossener Aurora in Varianten. Heute war so ein fieser und garstig kalter Wind, dass ich gleich zu Hause blieb. Aber geht ja auch erst los, die Flugzeit. Und das Wetter bleibt wohl stabil trocken. Weiß nich, ob mich das freut.
...die diesjährige Orchideenzeit meine ich. Kann man sich trefflich von der ganzen Idiotie um einen herum ablenken. Um sich noch effektiver abzulenken, verlässt man das Land und blendet Nachrichten aus. Hab ich gemacht. Also meistens hat das sogar funktioniert. Jetzt nicht mehr, weil ich ja jetzt wieder im Land bin.
Aber gut: Sardinien Teil zwei war dran. Diesmal später und an der Westküste als Ausgangspunkt für viel zu viele Autofahrten. Gab aber deutlich mehr Orchideen zu sehen, als letztes Jahr, das Wetter war besser und gelegentlich hat es sogar geklappt, fast gutes Licht zu nutzen. Nicht geklappt haben Landschaftsaufnahmen. Ich fand es da im Westen arg langweilig mit den ganzen Sandstränden. Bin eher der Felsenmensch, wie´s aussieht. Paar Bilder heute, die mich interessierten. Kommen noch welche nach. Same procedure as every year...
So, heute hab ich aktuelles von heute, fast aktuelles von gestern und ein Vorurlaubsbild.
Fange ich mal mit dem alten an: Das Kleine Knabenkraut bei mir im Ort blühte dieses Jahr zwar wieder, der Trockenheit wegen aber recht mickrig. Hat gerade so gereicht, dass sich die Blüte vor meiner Abfahrt nach Sardinien noch geöffnet hat und ich das jährliche Foto machen konnte.
Gestern früh hab ich einen Tintenfleck-Weißling fotografiert, der unter einem Baum am Grashalm schaukelte. Entdeckt hatte ich ihn auf einer Fahrradrunde, bei der ich eigentlich noch auf Auroras oder Landkärtchen gehoffte hatte, was aber vergeblich war. Musste dann also der Weißling herhalten. Dummerweise hatte ich die Pflanzenklammer vergessen, die lag noch irgendwo bei den ausgepackten Sachen und hatte den Weg zurück in den Fotorucksack noch nicht gefunden. Wegen des Windes hab ich dann auch gar nicht erst versucht, einen größeren Maßstab aufzunehmen. Gefällt mir aber auch so ganz gut.
Nachmittags war ich am Damm und hab nach den Schwalbenschwänzen gesehen - et voilà! Neun Stück flogen - ungefähr. Ist so eine Sache mit dem Zählen, wenn sie aktiv sind. Bin ich also abends nochmal hin, um die Ruheplätze zu markieren und fand nur einen total ausgebleichten, einen dem ein Hinterflügel fehlte und den hier. Der musste dann heute früh Modell sitzen. Hat er gut hinbekommen, auch wenn er schon einige Blessuren hatte.
Als ich fertig war, war´s erst sieben, also drehte ich noch eine Bonusrunde Richtung Kiesfläche. War das schön! Hunderte (vielleicht gar tausende) Himmelblaue Bläulinge waren am Aufwärmen und saßen teils schon offen am Knäuelgras. Teiweise zu dritt, zu viert, sogar fünf Falter auf einem Halm sah ich. Hammer! Leider war es deutlich windiger geworden und die meisten waren schon aufgewärmt, aber es gab noch paar Bilder. Die Weibchen sind dieses Jahr wieder überwiegend braun. Paar blaue sind aber dennoch dabei gewesen.
Ich hab einige weitere Orchideenbilder von Sardinien fertig. Ohne viel Text, bin gerade einigermaßen erledigt. Wiesenpflege und so. More to come...
Ich habe gerade einen Lauf der Ausdenkung unfassbar kreativer Blogtitel. Habt ihr sicher auch ohne diese Erläuterung gemerkt! Gestern fotografierte ich noch einmal Bläulinge, hab aber noch keine Lust gehabt die ewig gleichen Bilder zu bearbeiten. Ist nicht schlimm, ich hab ja ausreichend ewig gleiche Bilder aus Sardinien. Heute mal eine Sammlung der ganzen Zungenstendel. Nicht alle, die ich fand, natürlich nicht, aber alle Arten, die ich fotografierte. Es fehlt nur der Pflugschar-Zungenstendel, der blühte zum Ende des Aufenthalts gerade erst auf und ich fand noch keine gut stehende Pflanze. Dafür gab es einige Hybriden und die endemische Serapias nurrica, die ich letztes Jahr nicht finden konnte.
Sardinien IV hätte zwar gepasst, für den Titel, den nehm ich aber für den nächsten Orchideen-Blog. Heute was anderes. Ich wollte an sich endlich wieder Korsische Schwalbenschwänze fotografieren. Leider sah ich nur zwei oder drei und die waren unkooperativ. Die schöne Stelle aus dem letzten Jahr war zweieinhalb Stunden Fahrt entfernt, da fehlte mir die Lust. War auch so schon viel zu viel Fahrerei. Nächstes Mal dann. Kurz vor der Abreise fand ich wenigstens noch Raupen. Zwei winzige und eine fette. Besser als nix. Dann flogen viele Waldbrettspiele, von denen ich auch eins erwischen konnte. Die kommen mir dort etwas bunter/kräftiger gefärbt vor, als bei mir im Wald. Und ein Schmankerl: Eine Distelfalterpaarung. Hab ich noch nie gesehen, obschon die Falter ja nun nicht selten sind. Auch die gestrige Internetsuche brachte kein weiteres Bild einer Paarung ans Licht. Freut mich dann extra, scheint ja nicht nur nach meinem Empfinden ein Treffer zu sein.
Angekündigt und umgesetzt, Orchideen aus Sardinien, Teil vier. Heute mit Schwerpunkt auf den Braunen und Gelben Ragwurzen mit leichter Auflockerung durch O. annae und O. morisii. Vor paar Jahren, als ich in Südfrankreich endlich meine erste Gelbe Ragwurz fand, äußerte ich mich erfreut darüber, dass die als einzige dort vorkommende gelbe Art so arg einfach zu bestimmen sei. Nu ja, auf Sardinien ist das - anders. Ich hab´s dennoch versucht. Die meisten der heutigen Bilder sind direkt am Straßenrand entstanden. Ist keine wirklich entspannende Art der Fotografie, weil man ständig in Sorge ist, dass einer der Raser es mit der Spurhaltung nicht so genau nimmt.
Weiter geht´s mit Sardinien, weil da draußen zwar das Wetter passt, aber gerade schmetterlingsmäßig Saure-Gurken-Zeit ist. Die erste Generation der Frühjahrsfalter ist durch, die zweite Generation und die Sommerfalter noch nicht da. Drei Ochsenaugen und einige Waldbrettspiele sah ich gestern innerhalb von zwei Stunden auf dem Rad. Ist selbst für diese Zwischensaison bedenklich wenig.
Daher Orchideen. Aus Sardinien, Endemiten: Ophrys normanii ist eine der beiden großblütigen endemischen Ragwurze, die von Hummeln bestäubt werden. Konnte ich leider nicht beobachten, die Pflanzen sah ich dennoch. Stehen meistens irgendwie ungünstig an den Böschungen der Waldwege im Halbdunkel und hängen so Richtung Weg. Ich hab mal so ziemlich alle lohnenden Bilder rausgesucht. Mehr war nicht. So richtig häufig ist die Art nun mal nicht und ohnehin nur auf einen kleineren Bereich im Südwesten der Insel beschränkt.
So, damit die nich total gammelig werden, hab ich nu duch noch einige der Bläulingsbilder von vor zwei Wochen bearbeitet. Wohl bekomms!
Da das Wetter alles tut, mir die Bildbearbeitung so leicht wie möglich zu machen, bildbearbeite ich eben, statt zu fotografieren. Die Sardinien-Vorräte sind ja noch ausreichend. Heute habe ich Chestermans Ragwurz, eine weitere Waldart, ebenfalls endemisch . Hat sogar noch größere Blüten als Ophrys normanii und schwankt an den langen Stängeln daher gar lustig im Wind.