Schluss is

Ein letzter Post für dieses Jahr, bevor´s denn komplett rum ist. Nun entgegen meines dummen Geschreibsels von neulich doch noch so´n Rückblick vielleicht? War ja nun wirklich alles andere als schlecht, das Jahr, das fast komplett rum ist. Will ich dieses Jahr mal die übliche Meckerei und das Gejammer sein lassen. Hätte ich auch nicht gedacht, dass so was mal passiert. Aber so komplett ohne asoziale Netzwerke lebt sich das digital extremst entspannt, kann ich tatsächlich empfehlen!

 

Aber gut, was war denn so los, dieses Jahr?

 

Fotografiert hab ich. Ist nicht überraschend. Zuviel hab ich fotografiert, ist irgendwie auch nicht überraschend. Wenig zu Hause und viel unterwegs, wie auch schon im Vorjahr. Aber doch etwas mehr zu Hause, als im Vorjahr.

 

Zu Hause gab´s zu Beginn endlich mal wieder paar Blausternfotos. Ging richtig früh los mit denen, Mitte Februar schon. Da sah´s noch aus, als würde das ein extrem früher Frühling. Und denn wurde das noch mal kalt, als die Blausterne schon da waren. Und immer, wenn es morgens Reif gab, hatte ich keine Zeit. Nu ja, 2019, da ist wohl auch wieder ein Frühling mit dabei. Und an sich hab ich ja doch schon ausreichend Blausternfotos. Über die Blausterne im Schnee hab ich mich gefreut, die waren neu. Über den Schnee nicht gar so, war aber zum Glück nicht sehr hartnäckig. Mit den üblichen Schlüsselblumen war´s nicht so dolle, dafür gab es zur Abwechslung mal einige Schneeglöckchen:

Provence - Bouches-du-Rhône

Da ging es Ende März hin, der Orchideen wegen. Riesenknabenkräuter haben mich interessiert und Ragwurze. War etwas schwierig, einen Campingplatz zu finden, in der richtigen Gegend, der bereits vor dem 01.04. geöffnet war. Hat aber noch geklappt. Das Wetter war genial, fast kein Regen, dafür aber Wind und teilweise Sturm ohne Ende und trotzdem angenehm warm. Das Fahrrad hatte ich wie immer dabei, um nicht immer auf das Auto angewiesen zu sein und dennoch genügend lohnende Stellen ansteuern zu können, an denen mit Orchideen zu rechnen war. Weil Autofahren in Südfrankreich ist nicht immer so richtig entspannend. Da bin ich durchaus froh, das nicht jeden Tag zu haben. Jedenfalls gab das Orchideen ohne Ende und am Ende des Urlaubs hatte ich - trotz Sturm, der mir recht zuverlässig die Mehrzahl der Aufnahmen verdarb - eine durchaus ansehnliche Zahl gelungener Orchideenaufnahmen zusammen. So viele, dass die noch immer nicht alle bearbeitet sind. Osterluzeifalter hab ich auch noch gefunden und einige hübsche Iris und Narzissen. Muss ich unbedingt wieder hin...

Schmetterlinge zu Hause

Zurück aus der Provence ging das denn auch hier mit dem Frühling los und einem Schmetterlingsprojekt der Naturfreunde Rastatt. Hab ich mitgemacht, weil das ja irgendwie vor der Haustür ist. Und wenn ich denn schon mal anderen Verrückten mit meiner Verrücktheit auf die Nerven gehen kann, denn muss diese Chance auch genutzt werden. Fotografiert wurde dafür ziemlich ausschließlich in Rastatt und den direkt angrenzenden Ortschaften und dafür, also ein recht eingegrenztes Gebiet, gab es ein imposantes Ergebnis von deutlich mehr als 100 fotografierten Arten bis zum Herbst. Ich hab nicht so viele gefunden, so um die 25 werden das gewesen sein, ungefähr. Aber ist schön zu wissen, dass prinzipiell direkt vor der Haustür noch erheblich mehr zu finden ist, als das, was man schon kennt.

Nicht direkt zum Projekt, aber thematisch passend, hab ich noch einen Vortrag über heimische Schmetterlinge zur Mitgliederversammlung unseres Umweltvereins gehalten und im Mai eine Exkursion geleitet. War schön, vor allem, weil das Wetter auch gepasst hat. Das Projekt geht nächstes Jahr weiter. Mal schauen, wie viel Zeit ich dafür finden werde.

Korsika

Im Juni ging es dann in den Familienurlaub nach Korsika. Der erste Eindruck nach dem Urlaub: Schön da, muss ich aber nicht jedes Jahr hin. Mit etwas Abstand würde ich sagen, doch, fahr ich schon nochmal hin, irgendwann. Vielleicht mal im April, der Orchideen wegen. Weil die meisten doch schon ziemlich verblüht waren. Gefreut habe ich mich über die Korsischen Schwalbenschwänze und die doch recht hübschen Felsküsten im Norden. Nicht gefreut hab ich mich über die Autofahrerei auf den Gebirgsstraßen, die des Gegenverkehrs und diverser Haustiere auf der Straße wegen zuweilen sehr "interessante" Momente hatte. Ansonsten kann man da, wenn man denn den jeweils richtigen Augangspunkt endlich erreicht hat, ziemlich gut wandern oder Mountainbiken. Und zumindest die Nebensaison ist, abseits der Sandstrände in Stadtnähe, auch für meinen Geschmack noch erträglich, was die Menschendichte angeht.

Orchideen zu Hause

So parallel zu den Schmetterlingsexkursionsverbereitungen und daher schon vor Korsika hab ich auch mal zwei oder drei Tage nach den Orchideen bei mir in der Gegend geschaut. Also direkt bei mir in der Gegend war nicht so toll, auch weil im entscheidenden Moment mal wieder das Wetter nicht passte. Aber im etwas erweiterten Radius gab es dieses Jahr wirklich viele Orchideen zu sehen. Mein Lieblingsbild entstand dabei ungeplant mehr aus Zufall. Fotografieren wollte ich Brandknabenkräuter mit aufgehender Sonne im Hintergrund. Hat nicht so richtig gepasst, weil die auf freier Fläche zu intensiv leuchtete, die Sonne. Die Hummelragwurzgruppe stand hinter einem Gebüschstreifen, die Sonne wurde durch die Blätter gefiltert und war damit erträglich soft. Sind eine ganze Reihe Bilder geworden, mit viel Sonnengekringel im Hintergrund und so richtig kann ich mich immer noch nicht entscheiden. Muss ich aber wohl auch nicht.

Schmetterlinge in der Provence

Schon wieder Provence - kann man nichts machen. Nach einigen Fehlschlägen in den letzten Jahren wollte ich endlich mal die Südlichen Schwalbenschwänze sehen und bin gezielt zur hoffentlich richtigen Zeit Ende Juni noch mal in die Provence gefahren. War die richtige Zeit. Und die richtige Stelle. Die allerdings hatte ich aus den Netz. Und vorsichtshalber auch noch einige andere, sicher ist sicher. War so was von cool, die Tiere denn gleich beim ersten Anlauf mal live zu sehen. Gut, Fotos waren fast unmöglich, weil die sich gar nicht hinsetzen. Aber die schlafen mit offenen Flügeln, wenn man sie denn findet. Ist nicht so leicht in einem eher weitläufigen, locker bewachsenen Habitat. Aber ein Fotofreund fand dann zwei Männchen ruhend und ich konnte am nächsten Morgen auch Bilder von ihnen machen. Hach. War wieder Kackwind, aber egal. Ich fotografierte denn auch noch paar andere Arten und fuhr über Alpen und Jura, jeweils mit Fotostopps von einigen Tagen wieder zurück. War inzwischen schon gut warm und trocken, in der Provence. Aber kein Vergleich zur Hitze und Trockenheit zu Hause.

Apollos

Und denn war da ja noch was. Das mittlerweile Übliche - Apollos. Die hab ich in der Provence auch fotografiert. Und im Verdon-Tal auf der Rückfahrt aus der Provence und im Piemont auf der Rückfahrt aus dem Verdon-Tal und im Jura auf der Rückfahrt aus dem Piemont. Huiuiui. Waren ganz schön viele. Und kaum war ich wieder zu Hause ging es über ein verlängertes Wochenende nach Bayern, zu den Apollos. Und im August zum Wandern in die italienischen Alpen. Gab aber auch dort Apollos. Ungeplante, dafür aber mit hübscher Umgebung. Und als ich denn aus den Alpen zurück war, hatte ich keine Lust mehr zu fotografieren. Hat irgendwie seitdem angehalten, aber gab ja auch schon wieder genug anderes zu tun. Arbeiten zum Beispiel, muss ja gelegentlich auch sein. Und denn waren da noch die beiden Ausstellungen, die auch noch einiger Vorbereitung bedurften. Waren einigermaßen anstrengend, die beiden Wochenenden im Oktober und November, besonders das im Elsass. Aber so mit Abstand tät ich sagen, hat mir das dennoch ziemlich gut gefallen. Mach ich vielleicht nächstes Jahr wieder, mal sehen. Ist ja noch Zeit.

Ausblick

Was kommt 2019? Also bestimmt zu viele Fotos. Es steht zu befürchten, dass ich mich nicht bessern werde. Ich weiß noch nicht, zu welchen Apollos ich will, die im Vercor wären vielleicht nicht verkehrt. Oder auch mal wieder welche in der Schweiz. Fest steht nur, dass mich die Apollobilderschwemme dieses Jahr nicht wirklich abgeschreckt hat. Daher wird es wohl auch nächstes Jahr (hoffentlich) wieder einige Bilder von meinem Lieblingsfalter geben.

Orchideen müssen auch sein. Im April werde ich wohl mal wieder das Mittelmeer in´s Auge fassen, vielleicht auch nochmal im Mai. Und Gotland steht wieder auf dem Plan, da hab ich ja den Süden noch gar nicht gesehen. Im Sommer weiß ich noch nicht, was sein wird. Kurztrips in die Alpen oder mal etwas länger in die Pyrenäen? Keine Ahnung. Zwischendurch würde ich mir das Elsass auch endlich mal etwas näher anschauen wollen, vor allem die Orchideen. Und das Schmetterlingsprojekt wird räumlich bis in den Schwarzwald ausgedehnt, wird also definitiv nicht langweilig. Falls es den Sommer komplett durchregnet, hätte ich prinzipiell aber auch noch genügend Bilder aus diesem Jahr zu bearbeiten.

Was ich auf jeden Fall machen muss, ist die Ochideengalerien hier auf der Seite endlich in Ordnung zu bringen und anständig zu strukturieren. Da sind mittlerweile so viele Aufnahmen drin, dass es arg unübersichtlich wurde. Ein erster Schritt ist getan, zufrieden bin ich noch nicht komplett.

 

Also denn - rutscht alle gut rüber nach 2019!

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Kommentare: 2
  • #1

    Felix (Montag, 31 Dezember 2018 15:00)

    Cooler Jahresrückblick! Das Vorschauorchideenfoto ist ja mal cool! Verdammt. Jetzt hab ich doch Lust wieder Orchideen zu fotografieren... Guten Rutsch! :)

  • #2

    Marcus (Montag, 31 Dezember 2018 17:31)

    Danke Dir! Ist doch super, hab ich alles erreicht :)...